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- 21. November 2011 um 15:59 Uhr#2862
Frodo
Am 3. Dezember 2011 strahlt das MDR Fernsehen (Leipzig) den dritten Teil von „Unsere köstliche Heimat“ mit dem Titel „Schlesisches Himmelreich“ aus. (Ein Film von Alexander Zimmeck, MDR 3.12.11, 18:00 Uhr, ca. 15 min)
Dazu heißt es auf der Internetseite des MDR:
Roswitha Richters Eltern betrieben im schlesischen Mühlbock im heutigen Polen eine Gastwirtschaft. Am Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Familie fliehen und sich im deutschen Teil Schlesiens eine neue Existenz aufbauen. Die Gastwirtstochter Roswitha konnte sich noch gut an die schlesischen Rezepte erinnern, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte. So war es kein Wunder, dass sich das junge Mädchen für eine Ausbildung in der Gastronomie entschied. Nach ihrer Lehre wurde Roswitha zu einer ausgewiesene Spezialistin für die regionale Küche Schlesiens.
http://www.mdr.de/tv/programm/sendung67308.htmlDiese Formulierung stellt eine Geschichtsklitterei bzw. -verfälschung dar. Schlesien (in den Grenzen von 1937) blieb nämlich gemäß den Beschlüssen der Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz nach dem Zweiten Weltkrieg souveränitätsrechtlich deutsch – und zwar mindestens bis zum umstrittenen deutsch-polnischen Grenzvertrag im Jahre 1990.
Korrekt könnte der oben fett gedruckte Satz z.B. also heißen: „Am Ende des Zweiten Weltkriegs musste die Familie fliehen und sich im von Polen nicht okkupierten Teil Schlesiens eine neue Existenz aufbauen.“Denn, wollte man im Stile der oben verlinkten Seite z.B. die Auswirkungen des Falls der Mauer 1989 auf Thüringen beschreiben, könnte dies z.B. so aussehen: „Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 wurde Thüringen ein Teil Deutschlands.“ 😆
Jedem würde auffallen, dass diesen Satz niemand formuliert hat, der wirklich zeithistorische Kenntnisse besitzt. Warum also nicht auch einen ähnlichen Maßstab anlegen wenn es um die echte ostdeutsche Geschichte geht?
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