Forum › Aktuelles › Geschichte in den Medien › Rund um Stettin
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- 27. November 2011 um 20:04 Uhr#2864
Richard
Zu Beginn der Dokumentation „Rund um Stettin“ (ein Film von Thorsten Niemann) wird gesagt:
Stettin, die Metropole Pommerns, hat in ihrer 800-jährigen Geschichte alles erlebt, was eine Stadt nur erleben kann: Märchenhaften Reichtum, große Not, die Pest, Belagerungen, Eroberungen, und ihre fast völlige Zerstörung. Sie hatte viele Nationalitäten. Sie war polnisch, preußisch, schwedisch, deutsch und ist heute wieder polnisch. Endgültig.
Auf Wikipedia heißt es dahingegen:
Die Geschichte der Stadt Stettin reicht bis in das 8. Jahrhundert zurück. Das heute in Polen liegende Stettin (polnisch Szczecin) hat eine über 700 Jahre dauernde Geschichte als deutsche Stadt.
Ich frage mich – vor allem auf dem Hintergrund der behaupteten zahlreichen „Nationalitätenwechsel“ Stettins – wie Thorsten Niemann auf die Idee kommt, dass Stettin jetzt endgültig polnisch bleiben sollte…? Kann er in die Zukunft schauen?
Meiner Meinung nach könnte Stettin durchaus bald wieder deutsch werden bzw. es könnte auch eine europäische Lösung für diese Stadt und das restliche nun in Polen befindliche annektierte historische Ostdeutschland gefunden werden.27. November 2011 um 21:12 Uhr#2932Frodo
Hallo Richard, schön mal wieder etwas von Dir zu lesen 🙂
Diese Dokumentation habe ich auch schon gesehen. Ich finde diesen jungen Hobby-Historiker „Bartosz Morylewski“, der in der Reportage immer wieder spricht, sehr sympatisch. Er erkundet auf eigene Faust die deutsche Vergangenheit von Stettin. In der Schule habe er nichts darüber gelernt. Deutlich beschreibt er, wie direkt nach dem Krieg Stettin sofort polonisiert wurde, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Man wusste ja nicht, ob Stettin nicht evtl. doch bei Deutschland bleiben sollte… und deswegen wurden (fast) alle deutschen Inschriften, Denkmäler etc. entfernt; genau wie in vielen anderen annektierten ostdeutschen Städten auch.
Ich finde es gut, dass die jüngere/junge Generation in Polen ganz offensichtlich unvoreingenommen mit der deutschen Vergangenheit ihrer Heimat umgehen. Vielleicht zeichnet sich gerade in Zusammenarbeit mit ihnen eine europäische Lösung für das historische Ostdeutschland ab? Na ja, es werden halt auch in Polen nicht viele sein, die sich so intensiv mit ihrer (Stadt-) Geschichte auseinander setzen, wie dieser Bartosz. Daneben gibt es halt auch nationalistische Betonköpfe, wie sie auch in Deutschland zu finden sind. Diese Sorte hat leider kein Gespür für die Menschenrechte und das Völkerrecht…
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