Wiedergewonnene Gebiete? – Teil 1
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Zuge der Polonisierung der deutschen Ostgebiete „Breslau“ zu „Wrocław“. Die offizielle Propaganda sprach von „Wiedergewonnenen Gebieten“ und tat in etwa so, als ob Schlesien, Pommern, Ostpreußen etc. schon immer polnisch gewesen wären… Die jungen Generationen in Polen wollen aber immer mehr die deutsche Geschichte ihrer Heimat entdecken. Sie beginnen die historischen Verfälschungen der Generationen vor ihnen zu entlarven. Die Sendung „Kowalski trifft Schmidt“ vom 27. April 2008 berichtete darüber.
Jonatan Klimczewski ist Enkel einer aus „Ostpolen“ nach dem Krieg nach Breslau zugezogenen Familie. Seine Großmutter hat als Architektin nach deutschen Plänen die zerbombte Stadt wieder mit aufgebaut.1)http://www.rbb-online.de/_/fernsehen/magazine/beitrag_kts_jsp/key=beitrag_bi7367801.html – abgerufen am 2.05.2008
Unter dem Motto „Sępolno: dein Platz unter der Sonne“ betreibt Jonatan eine Internetseite, auf der er seine Erkenntnisse sammelt. Z. B. dass die Straßenbahn in Breslau eine andere Spurbreite hat, „als in den polnischen Städten“ (sic!).
Dennoch, auch er spricht nur von Deutschen, die „fliehen mussten“. Keine „Vertriebenen“, keine „polnische Schuld“. Im Gegenteil: „Die ganze Welt sollte erfahren, dass die Stadt wieder polnisch geworden ist.“ und seine Mutter Bogna Jakuszko-Klimczewska betont: „Unsere polnischen Fürsten aus der Piastendynastie herrschten auf diesem Boden schließlich lange Zeit.“
Die polnische Geschichtsfälschung hat eben bis heute Spuren hinterlassen.
Nun, die Geschichtsschreibung unterscheidet zwischen den „Polnischen Piasten“ und den „Schlesischen Piasten“. Die Geschichte der Schlesischen Piasten beginnt mit Ladislaus II. (dem Vertriebenen, 1105-1159), der bei der Erbteilung Polens 1138 „Herzog von Schlesien“ wurde. Er wurde von seinen Brüdern verbannt bzw. vertrieben und suchte Zuflucht bei seinem Schwager, dem deutschen König Lothar III.
Da seine Frau eine Stiefschwester des deutschen Königs Konrad III. ist, wird ihm von diesem die Burg Altenburg in Sachsen als Wohnsitz zugewiesen. Seine drei Söhne aus der Ehe mit Agnes von Österreich, Boleslaus der Lange, Mesko und Konrad, leben 17 Jahre lang in der Vertreibung in Deutschland. 1163 erzwingt Kaiser Friedrich I. Barbarossa, dass Schlesien an diese drei Brüder zurückgegeben wird.Die Herrschaft der schlesischen Piasten2)http://www.schlesien-bonn.de/seiten/geschichte/schlesische_geschichte/II_herrschaft.htm – abgerufen am 2.05.2008
Boleslaus, der Lange (1127-1201), der als Stammvater des niederschlesischen Zweiges der Schlesischen Piasten gilt, legte das Fundament der deutschen Siedlungen in Schlesien. Aus seiner Ehe mit einer deutschen Prinzessin stammte Heinrich I. (1165 – 1238). Dieser förderte später, zusammen mit der Hl. Hedwig von Andechs – „Patronin Schlesiens“, in besonderer Weise die deutsche Kolonisierung Niederschlesiens.
Über sechshundert Jahre deutsches Schlesien
Die „Schlesischen Piasten“ hatten sich von Anfang an stark an das deutsche Reich angelehnt. Der polnische König Kasimir III. hat dann konsequenterweise auch im Vertrag von Trentschin 1335 „für ewige Zeiten“ auf Schlesien verzichtet.
Deswegen ist es absurd, in Bezug auf Schlesien von „Jahrhunderten deutscher Besatzung und Germanisierung“ zu sprechen, wie „Kowalski trifft Schmidt“ in dem Beitrag „Wrocław oder Breslau – Wandel der niederschlesischen Identität“ die polnische Nachkriegspropaganda zitiert. Schlesien war über 600 Jahre völkerrechtlich definitiv deutsch und wurde erst mit Ende des Zweiten Weltkriegs den Menschen dort völkerrechtswidrig (!) entrissen.