Der Versailler Friedensvertrag und der deutsche Osten
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Millionen von Deutschen aus ihrer angestammten Heimat in Ostdeutschland, Mittel- und Süd/Ost-Europa vertrieben.
Ein Blick auf die Nachkriegsgeschichte nach dem Ersten Weltkrieg zeigt, dass die Vertreibung der Deutschen in den meisten Fällen mehr war, als eine (Rache-) Reaktion auf erlittenes Leid während des Zweiten Weltkriegs. Sie hatte ihre Wurzeln vielmehr in Nationalismen, auseinanderfallenden “Vielvölkerstaaten” etc. Mit Ende des ersten Weltkriegs 1918 strebten Polen und Tschechen nach Nationalstaaten, die auch große Gebiete, die z. T. seit Jahrhunderten in legitimer Weise zu “Deutschen Landen” gehörten und/oder überwiegend bzw. durchweg deutsch besiedelt waren, umfassen sollten – wohlgemerkt ohne die dortige deutsche Bevölkerung. Umsiedlungspläne für diese gab es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg.
D. h. der Zweite Weltkrieg war definitiv nicht die Ursache für die gewaltsame Vertreibung von Deutschen, in einer Größenordnung, wie sie in der Geschichte der Menschheit niemals zuvor vorgekommen ist. Der verlorene Zweite Weltkrieg bot die Ermöglichung dieser unglaublichen Verbrechen gegen die Menschheit (crimes against humanity).
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Claus Pichlo
28. Januar 2009 @ 22:21
Zum Thema polnischer Drang nach Westen und ihren (erfolgreichen (!)) Expansionismus auf Kosten Deutschlands, beginnend bereits 1918, als Deutschland und Österreich gerade erst den polnischen Staat wieder neu gegründet hatten, ein paar interessante Zitate:
1.
“…Diese Befürchtungen haben dann auch polnische militärische Konzeptionen ausgelöst, die in der einen Lesart als “Präventivkriegsplanung” und in der anderen als “Strafexpedition” bezeichnet wurde. Sieht man von dem “Foch-Plan” aus dem Jahre 1923 ab, der den gleichzeitigen Vorstoß polnischer und französischer Streitkräfte in das Reich – “geradewegs auf Berlin” – vorsah, so bleiben die eigenständigen polnischen Planungen mit Blick auf den militärischen Zustand des Reiches zwischen 1926 und 1934 (Hundertausendmannheer) eine ernstzunehmende Bedrohung…”
Quelle:
a) Militärgeschichtliche Mitteilungen, Militärgeschichtliches Forschungsamt, Günther Roth und Wilhelm Deist, Nr. 48 (1990).
b) oder auch bei Otto Miksche, DAS ENDE DER GEGENWART, S. 66-75.
2.
“…Auch dem Deutschen Reich gegenüber stellten die Polen (1918, Anm. C.P.) übertriebene Ansprüche, “Polens Forderung” so meinte der damalige englische Premierminister Lloyd George “2 100 000 Deutsche der Herrschaft eines Volkes zu unterwerfen, das in seiner Geschichte nie den Beweis geliefert hat sich selbst verwalten zu können, riskiert früher oder später, einen neuen Krieg auszulösen”. Denn während Ungarn, ein nach dem Ersten Weltkrieg ebenfalls kommunistisch gewordenes Agrarland, eine halbwegs ausgewogene Existenz führt, ist das schwer verschuldete Polen ein ewiger Herd ständiger Zankereien und erntet damit merkwürdigerweise sogar das Mitleid der ganzen Welt, erstaunlicherweise vor allem der Deutschen…”
Quelle: DAS ENDE DER GEGENWART, Otto Miksche, S. 40f.
Bereits 1918 streckte der polnische Adler seine Krallen nach der Beute aus, die ihm dann 1945 zufiel! Warum, verdammt noch mal, mußte ich erst 60 Jahre alt werden, bis mir dieser Text in die Hände fiel? Erst nachdem ich mich mit dieser Frage beschäftigt hatte, war klar, warum ich auch in der Schule belogen wurde.
3.
In einem Gespräch im Juli 1939 (wenige Wochen vor Kriegsausbruch) äußert der italienische Botschafter in Berlin, Herr Attolico, gegenüber dem Hochkommissar des Völkerbundes in Danzig, Herr Carl J. Burckhardt folgendes:
“…Lesen Sie den Rapport, den ich seinerzeit (1920/21, Anm. C.P.) dem Rat des Völkerbundes über die Danziger Frage gemacht habe. Vergessen Sie nicht, dass Beck (der poln. Aussenminister, Anm. C.P.) die ganze tschechische Affäre im voraus gekannt hat, aber er hoffte, er würde seinen Teil erhalten. Die Polen, in allem, was sie unternehmen, haben weitgehende imperialistische Ziele…”
Quelle: MEINE DANZIGER MISSION- 1937-1939,Carl J. Burckhardt, 3.überarb. Auflage 1980, S.298 f.
4.
“…Die Polen warten in scheinbarer Ruhe. Beck (poln. Aussenminister, Anm. C.P.) während unserer nächtlichen Fahrt (am 20.08.1938, mehr als ein Jahr vor Kriegsausbruch (!), C.P.), hat mich etwas in seine Pläne eingeweiht. Weiterhin spielt er ein doppeltes Spiel. Es ist kein deutsches Spiel, wie manche Franzosen und die polnische Opposition glauben. Es ist ein Spiel, bei dem man für Polen auf den höchsten Gewinn hofft, einen Gewinn, der sich ergeben soll aus einer schließlichen und unvermeidlichen deutschen Katastrophe.
Aus diesem Grunde treibt man die Deutschen in ihre Fehlhandlungen hinein, und in Danzig läßt man mit Vergnügen die Extremisten triumphieren, während man gleichzeitig immer wieder das Festhalten an den äußeren Formen der Verträge betont. Eines Tages wird man dann die Rechnung präsentieren und Zinsen und Zinseszinsen einfordern. Schon jetzt, in dem man in dieser Weise mit den Nationalsozialisten kollaboriert, ist es gelungen, im ganzen Westen, in Frankreich, in England und Amerika eine solidarische Abneigung gegen jede Revision der Verträge zu schaffen. (…) Das war 1932 ganz anders. Damals hat mehrheitlich die westliche Meinung in den großen Demokratien sich für die deutsche Minorität eingesetzt. Man regte sich über schlecht gezogene Grenzen auf, über isolierte provinzen. Dank den exessiven Methoden der Nazis ist das alles beendet, und jetzt hofft man im Stillen in Warschau nicht nur auf die bedingungslose Integration Danzigs in den polnischen Staatenbereich, sondern auf viel mehr, auf ganz Ostpreußen, auf Schlesien, ja auf Pommern.
Im jahr 1933 sprach man in Warschau vom polnischen Pommerelien, aber jetzt sagt man “unser Pommern”. Beck macht eine rein polnische Politik, eine letztenendes antideutsche Politik, eine nur scheinbar polnisch-deutsche Entspannungspolitik seit der Besetzung des Rheinlandes und der französischen Passivität bei Anlaß dieses Vorganges. Aber man bemüht sich , die deutschen ganz methodisch in ihren fehlern zu bestärken…”
Quelle:
MEINE DANZIGER MISSION, 1937 – 1939, Carl J. Burckhardt, 3.überarb. Auflage 1980, S. 298 f.
Als ich diese Stelle in Burckhardts Buch gelesen hatte, die eine Situation von vor EINEM GANZEN JAHR vor Kriegsausbruch beschreibt, wußte ich, dass ich nun mein ganzes Geschichtsbild, besonders die Polen betreffend, in den Papierkorb werfen konnte, und die Geschichte des 20. Jahrunderts noch einmal ganz neu lernen mußte. Durch diese Aussage von Burckhardt wurde mir das ganze Ausmaß der Geschichtsklitterung klar, mit der ich Jahrzehnte leben mußte und nach dem ich Jahrzehnte lang falsche Entscheidungen treffen mußte, die auf Lügen berughten, die mir von Kindheit an eingetrichtert wurden….
C.Pichlo