Sondermarke zu Ehren von Stauffenbergs und von Moltkes
Das Bundesfinanzministerium ehrt mit einer Sondermarke aus der Reihe „Aufrechte Demokraten“ die vom NS-Regime ermordeten Widerständler Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Helmuth James Graf von Moltke. Die Serie „Aufrechte Demokraten“ soll in besonderer Weise Menschen auszeichnen, die sich unter Einsatz ihrer Existenz und ihres Lebens gegen staatliche Willkür und Terrorherrschaft zur Wehr gesetzt haben. Als Vertreter Vieler sollen von Stauffenberg und von Moltke anlässlich des 100. Geburtstages gemeinsam auf einer Briefmarke gewürdigt werden. Seit dem 1. März ist die 55 Cent-Marke in den Filialen der Deutschen Post erhältlich.
Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde am 15. November 1907 in Jettingen (Bayern) geboren. Wie viele andere Nationalkonservative, die später ihr Leben gegen den Nationalsozialismus einsetzten, sympathisierte er zunächst mit Hitlers Außen- und Militärpolitik. Er übte im Zweiten Weltkrieg anfangs nur militärfachliche Kritik an der Führung, bis er in den Massenmorden nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion und des Holocaust den verbrecherischen Charakter des Nationalsozialismus erkannte und sich dem militärischen Widerstand anschloss. Am 20. Juli 1944 führte er das Attentat gegen Hitler aus. Hitler überlebte, Stauffenberg und drei seiner Mitverschwörer wurden in der Nacht zum 21. Juli 1944 auf dem Hof des Berliner Bendlerblockes erschossen.
Helmuth James Graf von Moltke wurde am 11. März 1907 auf Schloss Kreisau (Schlesien) geboren. Moltke studierte Jura in Deutschland und England. Ab 1938 erörterte er mit dem Juristen Peter Graf Yorck von Wartenburg politisch-philosophische Grundfragen von Staat und Gesellschaft. Daraus entstand die Urzelle des Kreisauer Kreises, für den Moltke immer mehr Freunde und Fachleute gewann. Gemeinsam verabschiedeten sie Grundsatzpapiere über den künftigen Staatsaufbau, die Bestrafung nationalsozialistischer „Rechtsschänder“ und den föderativen Aufbau einer Europäischen Gemeinschaft mit überstaatlicher Souveränität. In Verbindung mit dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er kurz darauf zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.