Menschenrechte gelten für alle Menschen
Auf seiner Pilgerreise in die Vereinigten Staaten von Amerika vom 15. bis 20. April 2008, sprach der Heilige Vater, Papst Benedikt XVI. am 18. April vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Er betonte, dass Staaten die Menschenrechte ihrer Bürger schützen müssen und wo sie dies nicht vermögen, müsse die internationale Gemeinschaft gemäß der UN-Charta einspringen – vorrangig mit diplomatischen Bemühungen. Die Menschenwürde steht im Mittelpunkt aller dieser Bestrebungen, die vor 60 Jahren in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ihren Ausdruck fand.
Auf Französisch sagte Papst Benedikt XVI u.a.1)Papst Benedikt XVI in den USA – abgerufen am 19.04.2008 – Nichtauthorisierte Übersetzung: Potsblits:
„Die Gründung der Vereinten Nationen, fiel, wie wir wissen, mit tiefgreifenden Umbrüchen zusammen, die die Menschheit erfuhr, als die Rückbindung an die Bedeutung von Transzendenz und natürlicher Vernunft aufgegeben und in der Konsequenz die Freiheit und Menschenwürde gröblich verletzt wurden.
Wenn dies passiert, werden die objektiven Grundlagen der Werte in bedroht, die die internationale Ordnung inspirieren und steuern, und werden die zwingenden und unverletzlichen Prinzipien, die von den vereinten Nationen formuliert und beschlossen wurden, unterminiert. Angesichts neuer und nachhaltiger Herausforderungen wäre es ein Fehler, auf eine pragmatischen Standpunkt zurückzufallen, der sich auf den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ beschränkt, mit minimalen Inhalt und schwach an Wirkung.
60 Jahre „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“
Dieser Bezug zur Menschenwürde, welche die Grundlage und das Ziel von Schutzverantwortung ist, führt uns zu dem Thema, das wir insbesondere dieses Jahr ins Auge fassen, da es den 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menscherechte markiert. Dieses Dokument war das Ergebnis eines Übereinkommens verschiedener religiöser und kultureller Traditionen, allesamt bewegt durch den gemeinsam Wunsch, die menschliche Person in das Herz der Institutionen, Gesetze und gesellschaftlichen Tätigkeiten zu stellen und sie als wesentlich für die Welt von Kultur, Religion und Wissenschaft zu betrachten.
Menschenrechte werden in den internationalen Beziehungen zunehmend als gemeinsame Sprache und ethisches Substrat betrachtet. Gleichzeitig dienen die Universalität, die Unteilbarkeit und die gegenseitige Abhängigkeit der Menschenrechte als Garantien für den Schutz der menschlichen Würde.
Die Menschenrechte gelten für alle Menschen
Es ist offenkundig, dass die in der Deklaration anerkannten und dargelegten Rechte jedem Menschen gelten, kraft der gemeinsamen Herkunft als Höhepunkt des Schöpferplans Gottes für die Welt und für die Geschichte. Sie basieren auf dem Naturrecht, das in das menschliche Herz eingeschrieben ist und in verschiedenen Kulturen und Zivilisationen zu finden ist. Die Menschenrechte aus diesem Kontext herausnehmen würde eine Einschränkung ihres Wirkungsbereichs bedeuten und die Zustimmung zu einem relativistischen Konzept. Nach diesem könnte die Interpretation der Rechte variieren und ihre Allgemeingültigkeit wird abgelehnt im Namen verschiedener kultureller, politischer, sozialer und sogar religiöser Anschauungen. […]“
Quellen
↑1 | Papst Benedikt XVI in den USA – abgerufen am 19.04.2008 – Nichtauthorisierte Übersetzung: Potsblits |
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