Offener Brief an Guido Westerwelle
Der BdV-Landesvorsitzende für Baden-Württemberg, Arnold Tölg, hat einen offenen Brief an den amtierenden Außenminister Guido Westerwelle geschrieben. Tölg (CDU) wirft Westerwelle darin vor, Erika Steinbach und den Heimatvertriebenen in den Rücken gefallen zu sein. Es sei seinerzeit Steinbachs gutes demokratisches Recht gewesen, aus Gewissensgründen im Bundestag die Anerkennung des deutsch-polnischen Vertrags abzulehnen. Fast ein Drittel Deutschlands mit den alten Kulturlandschaften Ostpreußen, Danzig, Pommern, Ostbrandenburg und Schlesien seien nämlich damit aufgegeben worden.
Arnold Tölg steht seit 10 Jahren an der Spitze des BdV Landesverband von Baden-Württemberg. Er gehört der CDU an und ist auch Vorsitzender des Turngaus Nordschwarzwald. Zudem ist er stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Forums Burg Liebenzell. Von 1977 bis 2001 war er Mitglied im Landtag von Baden-Württemberg. 2005 erhielt er die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Arnold Tölg stammt aus dem Glatzer Bergland in Schlesien, aus dem er mit Ende des Zweiten Weltkriegs von polnischen Behörden vertrieben wurde.
Offener Brief an Guido Westerwelle
Sehr geehrter Herr Westerwelle,
in Warschau sind Sie – was meine schlimmsten Befürchtungen bestätigen – der Präsidentin des Bundes der Vertriebenen und damit den Millionen Vertriebenen ohne Not in den Rücken gefallen. Wir haben als Deutsche unzählige Male die im deutschen Namen an Polen begangene Verbrechen mit tiefem Bedauern in die Öffentlichkeit getragen. Das berechtigt Sie aber nicht, in Polen Erika Steinbach den Sitz im Rat der Stiftung “Flucht – Vertreibung – Versöhung” in Berlin abzusprechen. Sie ist in der CDU/CSU-Fraktion Sprecherin für Menschenrechte, sie ist Gründerin des “Zentrums gegen Vertreibungen”, das sich für die Ächtung von Vertreibungen auf der Welt einsetzt, und sie ist die demokratisch gewählte Präsidentin des Opferverbandes Bund der Vertriebenen. Es war ihr gutes demokratisches Recht, seinerzeit aus Gewissensgründen im Bundestag die Anerkennung des deutsch-polnischen Grenzvertrags abzulehnen, mit dem fast ein Drittel Deutschlands mit den alten deutschen Kulturlandschaften Ostpreußen, Danzig, Pommern, Ostbrandenburg und Schlesien aufgegeben wurde. Wir haben diese reichen Provinzen mit allem Besitz ihrer Bevölkerung verloren, an Polen zusätzlich Milliarden Deutsche Mark Entschädigung bezahlt, aber niemals wurde bis heute eine schuldiger Pole für die unglaublichen grausamen Verbrechen an unschuldigen, wehrlosen Frauen, Kindern und alten Leuten vor Gericht zur Verantwortung gezogen.
Die Heimatvertriebenen haben mit ihrer Charta vom 5.8.1950 auf Rache und Vergeltung verzichtet und sich für die Schaffung eines friedlichen geeinten Europas ausgesprochen, das heute auch die Vertreiberländer einschließt. Dafür und für ihr friedvolles Verhalten in katastrophaler Not und ihren Aufbauwillen, der die Zukunft Deutschlands und damit Europas sicherte, hätte der Bund der Vertriebenen stellvertretend für alle Vertriebenen längst den Friedens-Nobelpreis verdient.
Was aber macht angesichts dieser Tatsache der deutsche Außenminister in Warschau? Er fällt der Präsidentin der Opferorganisation BdV und damit allen Vertriebenen in den Rücken, und das ausgerechnet in einem Land, das eine hohe Verantwortung für die zahllosen Vertreibungsverbrechen hat. Über 60 Jahre nach Ende des für Polen aber auch für Deutsche schrecklichen Krieges, sollte ein deutscher Außenminister das diplomatische Geschick mitbringen, auch in Warschau deutsche Interessen würdevoll zu vertreten.
Mit freundlichen Grüßen
Arnold Tölg
(Quelle: BdV-Nachrichten. Mitteilungsblatt des Bundes der Vertriebenen, Nr. 4/2009, Stuttgart)
Claus Pichlo
4. Dezember 2009 @ 11:53
Ein Subjekt Namens Westerwelle.
Angesicht der Charakterlosigkeit und Schäbigkeit eines Außenminister Westerwelle ist dieser Offene Brief noch sehr zurückhaltend.
Dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob dieser unsägliche Missgriff eines Außenministers einfach dümmlich ist oder nur seinen miesen Charakter öffentlich zur Schau trägt, jemand der dem eigenen Land dermaßen in den Rücken fällt, verdient einen Tritt in den Hintern – mindestens.
Ein Depp, der glaubt auf einem verschwiegenen Völkermord eine Aussöhnung mit den uneinsichtigen Mördern herbeiführen zu können indem er den polnischen Nachfahren und Verteidigern der Mörder in den Hintern kriecht, der ist ein sogar gefährlicher Depp!
Eine überall hoch angesehene und respektierte Erika Steinbach (ich selbst kann sie wegen ihrer parteipolitischen Ausrichtung nicht ausstehen), die demokratisch legitimiert ihre Aufgabe als Vertriebenenvertreterin nach (ihrem) bestem Gewissen wahrnimmt (ich persönlich bin da wie gesagt anderer Meinung) und darum bei denen in Polen und Berlin und sonst wo gehasst wird, in dieser miesen Art öffentlich anzugreifen zeigt, dass diese Type eine der krassesten Fehlbesetzungen als Außenminister seit Generationen ist.
Wer die Interessen Polens über die des eigenen Landes stellt und sich damit als Feind zu mindestens der deutschen Vertriebenen outet, dürfte nicht nur mit einem kräftigen Tritt in den Allerwertesten davonkommen. Und das würde er auch nicht, in keinem anderen Land dieser Erde!
Auch bei polnischen Bekannten und anderen ehrbaren Leuten in Polen verursacht dieser Nichtsnutz nur Abscheu und Ekel.
Wir Vertriebenen sollten aber nicht vergessen dass diese Type in einer Tradition mit anderen FDP-Politikern steht, die uns ebenso schändlich verraten haben. Namen wie Scheel und Genscher sind als die übelsten Verzichtpolitiker der deutschen Geschichte tief in unser Gedächtnis eingebrannt!
Scheel unterschrieb am 12.08.1970 den Vertrag mit Moskau der die dann folgende katastrophale Kette von Unterschriften nach sich zog. Am 7. 12. 1970 unterschreibt er dann den Verzichtsvertrag mit Warschau zusammen mit Brandt, der dafür von den Nutznießern dieses Verrates an Millionen Heimatvertriebenen (und folglich auch dem deutschen Volk) den Friedensnobelpreis bekam.
Der unsägliche Genscher rundet mit einem anderen Nobelpreisanwärter, der seinen Judaslohn noch nicht bekommen hat aber schon aufgeregt mit den Füßen scharrt, dann am 12. 9. 1990 den Verrat am eigenen Volke ab!
Das vergisst ein masurischer Patriot niemals!
Mein Gott, was hat die Reedukation (Umerziehung- Charakterwäsche) aus unserem Volk bloß gemacht…?
Die miesesten Charaktereigenschaften eines Menschen und des ganzen Volkes wurden gezielt zum Leitbild gemacht und so ein Volk von Heloten ohne jegliches Rückrat geschaffen. Eine Katastrophe für Jahrhunderte!
Diesen Typus des Heloten verkörpert niemand besser als dieses Subjekt mit Namen Westerwelle.
Ich muss an Theodor Körner (Lützowsche Jäger) denken, den Dichter und Kämpfer aus den Befreiungskriegen gegen Napoleon:
“Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!”
C. Pichlo