Rehabilitierung der deutschen Zivilbevölkerung

Lars Seidensticker, Mitglied des Hambührener Gemeinderats und im Bundesvorstand der Bürgerbewegung pro Deutschland, demonstrierte unlängst in Polen für die Rehabilitierung der deutschen Zivilbevölkerung. Diese wird bis heute durch das Unrecht der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg durch Polen diskriminiert. Viele Polen zeigen Verständnis für die Rückgabe des vom polnischen Staat konfizierten Eigentums.

Lars Seidensticker ist 1973 in Hannover geboren und ist seit 2006 Mitglied im Gemeinderat von Hambühren im Landkreis Celle. Von Beruf ist er Brauer und Mälzer. Seine Vorfahren stammen aus dem schlesischen Ottmachau (seit 1945: Otmuchów), aus dem sie 1946 von den polnischen Besatzungsbehörden gewaltsam vertrieben wurden. Seine Großmutter kam nur schwer über den Verlust ihrer Heimat und die Tatsache, dass nun fremde Menschen in ihrem Haus leben, hinweg.  Entschädigt wurde sie nie. Die Entschädigungsfrage wurde nicht nur von der Republik Polen, sondern auch von der Bundesrepublik Deutschland bis heute offengelassen.

Kürzlich besuchte Seidensticker seinen “Heimatort” und das Haus, das ihm seine Mutter vererbt hat.

Die Haustür stand offen und mehrere Katzen spielten im Eingangsbereich. Ich ging hinein, sah mich etwas um und klingelte unten. Erst nachdem ich zusätzlich gegen die Tür klopfte, öffnete eine kleine, alte Dame im Bademantel und Schlafanzug. Sie sprach kein deutsch, ich kein polnisch.Lars Seidensticker an seinem großelterlichen Haus in Ottmachau/Otmuchów

Dank ihre Enkels, der etwas Englisch spricht, konnten sich Lars Seidensticker und die jetzige Bewohnerin einigermaßen verständigen. Gemeinsam tranken sie Kaffee…

Bei einer spontanen Demonstration in Ottmachau entrollte Lars Seidensticker dann ein Transparent auf dem in polnischer Sprache die Rehabilitierung der deutschen Zivilbevölkerung eingefordert wird. Seidensticker kritisierte auch die Geschichtsverdrehungen des Sprechers des polnischen Außenministeriums, Piotr Paszkowski, der die jahrhundertalte deutsche Vergangenheit Ostpreußens, Pommerns und vor allem Schlesiens leugnete.

Lars Seidensticker ist mit der Partei “Pro Hambühren – Liste Seidensticker” im Gemeinderat von Hambühren vertreten. Neben mehr Basisdemokratie und Mitbestimmung der Bürger ist sein Ziel vor allem Hambühren zur “kinderfreundlichsten Gemeinde Deutschlands” zu machen.