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19. Januar 2010 um 11:26 Uhr #2839Richard
Gestern strahlte der MDR um 22:05 Uhr eine Diskussionsendung aus: “Fakt ist! Verlorene Heimat – neuer Streit um alte Wunden”
http://www.mdr.de/fakt-ist/7013582.htmlPodiumsgäste waren folgende Personen:
* Ursula Karusseit,
die Schauspielerin floh als Fünfjährige mit ihrer Familie aus Ostpreußen
* Sibylle Dreher,
Präsidiumsmitglied des Bundes der Vertriebenen
* Adam Krzeminski,
polnischer Publizist und Vorsitzender der polnisch-deutschen Gesellschaft
* Holger Zastrow,
der sächsische FDP-Chef entstammt einer Vertriebenen-FamilieIch möchte fragen: Merken wir eigentlich nicht, wie Polen uns “verar…t”?
Der polnische Publizist Adam Krzeminski verglich die Umsiedlung der Polen mit der Vertreibung der Deutschen. Das ist ungefähr so, wie wenn wir letzteres mit dem Holocaust vergleichen würden…
Dennoch regt sich kein Widerspruch. Warum?
Polen, die in das historische Ostdeutschland kamen, wurden prinzipiell dorthin umgesiedelt, wie unter Hitler z.B. die Bessarabiendeutsche in das “Warthegau”. Der Zweck war derselbe: Fremdes Territorium sollte auf diese Weise angeeignet werden – “Germanisierung” bzw. “Polonisierung” nennt man so etwas.
Die Umsiedlung der “Ostpolen” erfolgte unter polnischer Aufsicht. Die Umsiedler durften sämtliche Güter mitnehmen. Das, was nicht mitgenommen werden konnte, wurde genauestens protokolliert. Dafür gab es eine Entschädigung – obwohl diese “Repatrianten” ja noch das Eigentum der vertriebenen Deutschen erhielten, insofern es nicht bereits von anderen Polen geplündert worden war.
In Breslau steht eine Statue, die die “Ostpolen” aus Lemberg (jetzt Lwiw in der Ukraine) mitgebracht hatten. Im Handgepäck etwa?Dennoch tut man so, wie wenn den betroffenen Polen gleiches Unrecht (Vertreibung) widerfahren wäre, wie den deutschen Heimatvertriebenen.
Sind nur wir Deutschen so dumm, so eine Geschichtsverdrehung zu glauben?
28. Januar 2010 um 22:20 Uhr #2884RichardIch kann einfach nicht verstehen, dass Polen meint, dass es mit den Menschenrechten vereinbar sei, dass man das (Privat-) Eigentum von Menschen raubt. Dazu kommt, dass Polen noch die Schuld auf die anderen schiebt.
Sicherlich, die Alliierten haben sich ebenso wenig um die Menschenrechte und das Völkerrecht geschert, als sie Pläne schmiedeten, wie sie Deutschland nach dem Krieg zerstückeln könnten.
Es kann keinen wirklichen Frieden in Europa geben, solange dieses Vertreibungsunrecht nicht aufgearbeitet wird.
3. Februar 2010 um 06:02 Uhr #2886RichardWie verlogenen ist unsere Gesellschaft eigentlich?
Ein deutscher Soldat, der beim Einmarsch in Polen 1939 dabei war, kann deutscher Bundespräsident werden (Richard von Weizsäcker).
Einer deutschen Frau, die als Kind die unglaublich grausame Vertreibung der Deutschen mit Ende des Zweiten Weltkriegs miterleben musste und nun an der Spitze der deutschen Heimatvertriebenen steht, wird das Recht abgesprochen, in einem Stiftungsrat einer Stiftung zu sitzen, die sie selbst ins Leben gerufen hat.
Das einzige “Verbrechen”, das sie getan hat, ist zu wagen, an das Unrecht zu erinnern, das Deutschen angetan wurde. Viele deutsche Medien meinen jedoch, in einem Massenreflex auf Erika Steinbach einprügeln zu dürfen…
Ich kann da nur den Kopf schütteln und sagen: Armes Deutschland.
12. Februar 2010 um 15:25 Uhr #2890RichardDie Frankfurter Zeitung zitiert heute den Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD):
“Erika Steinbachs Erpressungsversuch war halb erfolgreich”
http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E3E44A886D858459A8B026860FB1C5BE8~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlenewsDie Politik lebt von Kompromissen. Das sollte ihm als Bundestagsvizepräsident aber klar sein.
Außerdem zitiert die FAZ den polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski:
“Die Gründung der Stiftung ist eine deutsche Initiative, an deren Richtigkeit wir Zweifel haben.” In Polen werde befürchtet, das Projekt verdrehe die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, fügt die FAZ an.
Polen wird der BdV sicherlich nicht um Erlaubnis bitten müssen, eine Gedenkstätte für die eigenen Opfer zu errichten. Polnische Historiker verdrehen doch selbst gerne die Geschichte (und bekommen oftmals “wertvolle Hilfe” von deutscher Seite)! Zudem hat Japan auch nicht die USA gefragt, als sie eine Gedenkstätte für die Opfer der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki errichtet haben.
13. Februar 2010 um 20:09 Uhr #2891RichardUnter der Überschrift “Fragen und Antworten zur Causa Erika Steinbach” schreibt die WELT:
“Vertriebene sind die Menschen, die seit 1944 aus den Gebieten östlich der Oder und der Lausitzer Neiße flüchten mussten. Grund für die Vertreibungen war die Besetzung weiter Teile Polens und anderer osteuropäischer Länder durch die Nationalsozialisten nach 1939 und die damit einhergehende Massendeportation von Juden, Polen und Russen. Adolf Hitler siedelte im Gegenzug Deutsche in den Gebieten an, um “deutsche Siedlungsinseln” für das Projekt “Lebensraum im Osten” zu schaffen. Weil Polen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Westen verschoben wurde und Gebiete wie Ostpreußen, Schlesien und Pommern polnisch wurden, mussten die dort lebenden Deutschen hinter die Oder-Neiße-Linie ziehen, die im Potsdamer Abkommen 1945 als vorläufige Grenze zwischen Deutschland und Polen festgelegt wurde.”
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article6380133/Erika-Steinbach-staerkt-die-Buergergesellschaft.htmlDas ist eine tendenziöse Definition:
1. Sie verschweigt, dass nicht alle Vertriebenen geflüchtet sind, sondern per Dekret aus ihrer angestammten Heimat ausgewiesen wurden.
2. Hitlers Lebensraumpolitik im Osten war auch nicht der Grund für die Vertreibung der Deutschen, sondern lediglich der Vorwand.
3. Hitler hatte auch große Gebiete im Westen besetzt, dennoch vertrieben Belgier oder Franzosen keine Badener, Saarländer oder Württemberger.
4. Stalin und Polen verfolgten eine eigene “Lebensraumpolitik”, indem sie Polen und Russen auf deutschem Territorium ansiedelten.
5. Ostpreußen, Schlesien, Pommern… wurden nicht nach dem Zweiten Weltkrieg polnisch, sondern verblieben völkerrechtlich noch bei Deutschland. Darum hatten sich natürlich Stalin und Polen nicht gekümmert. Sie hatten bereits vor der Potsdamer Konferenz vollendete Tatsachen geschaffen.18. Februar 2011 um 09:08 Uhr #2892Human RightsIn verschiedenen Orten Deutschlands wird bzw. soll eine Wanderausstellung “Neofaschismus in Deutschland” der Antifa-Gruppe “VVN-BdA” (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) gezeigt werden.
Die Suhler CDU (Suhl liegt zwischen Erfurt und Bamberg) sieht darin das Machwerk linksextremistischer Kräfte. Die VVN-BdA wird vom bayrischen Verfassungsschutz beobachtet. Der Suhler CDU-Kreisvorsitzende Marcus Kalkhake meint dazu:
“Dass in Kürze in den Räumlichkeiten des Suhler Rathauses eine vom Verfassungsschutz als linksextrem beurteilte Vereinigung eine Ausstellung durchführen darf und hierzu im Vorfeld in ihrem in der Stadt ausliegenden Werbematerial den Bund der Vertriebenen und seine Vorsitzende Frau Erika Steinbach, MdB, in die Ecke der neofaschistischen Gruppen stellt, ist für uns inakzeptabel und ein erneuter Beweis dafür, dass es in unserer Stadt eben nicht ausreicht, nur nach rechts zu schauen”…
http://www.freies-wort.de/nachrichten/regional/suhl/suhllokal/art2440,1347786
9. April 2011 um 08:12 Uhr #2910Human RightsVolker Beck vermittelt auf seiner Webseite den Eindruck, sich für Menschenrechte weltweit einzusetzen. Was ist jedoch mit dem “Dreck vor der eigenen Haustüre”? Die Menschenrechte der deutschen Heimatvertriebenen – seine eigenen Landsleute – verhöhnt er, vor allem wenn man den Satz in einer Kurzbiographie über ihn selbst auf seiner Homepage liest: “Als menschenrechtspolitischer Sprecher tritt er für die universale Geltung der Menschenrechte ein.” http://www.volkerbeck.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=26&Itemid=61
Richard, auf der von Dir verlinkten Seite heißt es zu den jüngsten Querelen um Äußerungen von Erika Steinbach:
Grünen-Politiker Beck sagt: “Steinbach betreibt Geschichtsklitterung, wenn sie die Nazi-Unterdrückung in Belgien und Polen miteinander vergleicht.” Sie verkenne damit, “dass es im Osten einen Vernichtungskrieg gab”.
Damit wird mal wieder eine Aussage von Erika Steinbach verdreht. Sie hatte die Nazi-Massaker in Belgien nicht mit einem “Vernichtungskrieg” in Polen oder anderswo verglichen, sondern mit den Massakern in Lidice/Tschechoslowakei.
Wenn er Charakter hätte würde er als Politiker zurücktreten mit der Begründung: Wer einmal sich für die Entkriminalisierung von Pädophilie eingesetzt hat, hat als Politiker ein für alle Mal jegliche Glaubwürdigkeit verspielt!
30. April 2011 um 17:04 Uhr #2902RichardZu Beginn eines Interview des “Südkuriers” mit dem bayrischen Kabarettisten Ottfried Fischer heißt es: “Wir Alemannen hier am Bodensee lieben unsere Heimat, wie die Bayern.”
http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/ueberlingen/-bdquo-Heimat-ist-nuetzlich-sinnvoll-wesentlich-ldquo-;art372495,4860981Es stellt sich die Frage nach dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage, wenn man bedenkt, dass Millionen von Ostdeutschen in die westdeutschen Siedlungsgebiete vertrieben worden sind. Vielleicht ist der Bodenseeraum gar nicht so “alemannisch”, wie so mancher gerne suggerieren möchte?
Unserer Gesellschaft ignoriert (unbewusst) die durch Vertreibung und Migration verursachten neuen gesellschaftlichen Verhältnisse. Evtl. ist das auch eine Art “Flucht in eine Scheinwelt”?
An Realitätsverlust scheinen auf jeden Fall sowohl der Interviewer des Südkuriers, Martin Baur, als auch Ottfried Fischer zu leiden, wenn man diese Frage (und die Antwort dazu) genauer unter die Lupe nimmt:
Heimat: Erika Steinbach, die Walküre des Deutschen Vertriebenenbundes, war bei Kriegsende gerade mal zwei, weil ihr hessischer Vater von der Wehrmacht dorthin beordert war. Das ist doch schon in sich Realsatire, da muss der Kabarettist doch nur noch den Lebenslauf vorlesen?
Definiert sich denn Heimat etwa über den Geburtsort des Vaters? Muss man überhaupt ein Wal sein, um sich für Wale einsetzen zu dürfen, wie Erika Steinbach einmal formulierte?
So manche Kabarettisten und Journalisten blenden gerne aus, was ein bisschen mehr Gehirnschmalz erfordert. Warum nehmen sie denn sonst nicht zur Kenntnis, dass Erika Steinbach z.B. einen Großvater in der Grafschaft Glatz in Schlesien hatte etc.?17. Mai 2011 um 16:33 Uhr #2911KautschukDiese Sturköpfe vergrößern die Gräben, statt gemeinsam mit Erika Steinbach (und den Heimatvertriebenen) Wege der Versöhnung zu suchen.
„Die Kirche dient dem Gebet und nicht politischen Angelegenheiten“, zitierte die Zeitung einen Vertreter des Redemptoristen-Ordens. Steinbach, die für Sonntag und Montag einen Aufenthalt in Polen plant, wollte in der Seemannskirche Blumen vor einer deutsch-polnischen Gedenktafel für die Opfer des Untergangs der „Wilhelm Gustloff“ niederlegen.
http://www.domradio.de/news/73645/zeitung-steinbach-darf-nicht-in-polnische-kirche.htmlMerken die nicht, dass sie die Katholische Kirche für ihre Politik gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen missbrauchen?
23. Mai 2011 um 15:39 Uhr #2912Human RightsTagesschau online lässt zum Besuch von Erika Steinbach in Polen in dem Artikel “Kein Kaffee mit Kaschuben” u.a. eine Polin zu Wort kommen:
“Wir sind nicht froh über diesen Besuch, aber vielleicht wird es eine demütige Verbeugung vor den Polen. Vielleicht wird dieser Besuch sie zum Nachdenken anregen.”
http://www.tagesschau.de/ausland/steinbach304.html“Demütige Verbeugungen” werden allen Opfern, egal welcher Nationalität, Hautfarbe oder Religion auch immer geschuldet, gerade auch im 21. Jh.
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