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In der Saarbrücker Zeitung kommentiert ein Korrespondent Werner Kolhoff die Feststellung von Erika Steinbach, dass für die Vertreibung der Deutschen Hitlers Gewaltpolitik alleine als Begründung nicht ausreichen würde.
http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/politik/Steinbach-NS-Graeuel-nicht-allein-Grund-fuer-Vertreibung;art2815,3709524
Kolhoff schreibt:
Normalerweise hat sich Erika Steinbach unter Kontrolle, denn sie will, dass das Schicksal der Vertreibung der Deutschen aufgearbeitet und anerkannt wird, hierzulande, aber auch in Polen und Tschechien. Dieses Anliegen wäre besser durchzusetzen, wenn die Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen nicht ab und an auch anderen Zielen Vorschub leisten würde: Relativierung von Naziverbrechen und Revanchismus. Ihre Bemerkung, Hitlers Gewaltpolitik allein könne die Vertreibung der Deutschen aus Polen nicht begründen, denn auch die Belgier seien schließlich überfallen worden und hätten ihre Deutschen nicht vertrieben, war wieder ein Beispiel. Steinbach unterschlägt viel Historisches, etwa dass Belgien keinem Vernichtungs- und Versklavungsfeldzug unterzogen wurde. Die Politikerin wirkt wie eine Getriebene der Unversöhnlichkeit, die aber nichts aufarbeitet.
Offenbar weiß Kolhoff nicht, dass Lidice in Tschechien liegt. Erika Steinbach hat die Massaker der Nationalsozialisten in Belgien mit denen in Tschechien verglichen, nicht mit einem „Vernichtungs- und Versklavungsfeldzug“ in Polen…
Es klingt auf jeden Fall nicht sehr versöhnlich, was der Korrespondent der Saarbrücker Zeitung da von sich gibt. Offenbar möchte er die Vertreibungsverbrechen und den völkermordartigen Revanchismus gegenüber den Ostdeutschen relativieren und verharmlosen.