Forum › Aktuelles › Geschichte in den Medien › Als der Osten noch Heimat war › Re:Als der Osten noch Heimat war – auf Phoenix
Am Dienstag, 19.01.2010 strahlte PHOENIX um 20:15 Uhr dieselbe Sendung aus:
Als der Osten noch Heimat war (2/3) – Schlesien
(Ein Film von Hans-Dieter Rutsch)
http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/als_der_osten_noch_heimat_war_%282_3%29/282641?datum=2010-01-19
In einem Leserbrief hat Potsblits an PHOENIX geschrieben:
Das Gebiet, das später Schlesien wurde, hatte zunächst zu Böhmen gehört. Von daher ist Ihre eingangs genannte Reihenfolge “Polen, Böhmen, Habsburg, Preußen” irreführend.
Schlesien war jahrhundertelang eine deutsche Provinz wie auch Württemberg (hier herrschten auch teilweise die Habsburger), Baden oder das Saarland. Von Polen war es auf jeden Fall durch eine der stabilsten Grenzen Europas rund 700 Jahre lang getrennt.
Würden Sie heutzutage vom “überwiegend deutsch besiedelten Deutschland” sprechen? Wieviele der Niederschlesier hatten keinen deutschen Pass? Waren nur zwei Drittel (freiwillige) deutsche Staatsbürger? Dann würde ich Ihrer Beschreibung zustimmen. M.E. war Niederschlesien – verglichen mit dem heutigen Deutschland – “rein deutsch”.
In Oberschlesien ergab die Volksabstimmung 1921, dass 60% der Abstimmungsberechtigten für den Verbleib bei Deutschland stimmten. Dazu muss man wissen, dass von den alliierten Siegermächten nur die als doppelsprachig geltenden Gebiete Oberschlesiens zur Abstimmung zugelassen wurden. Zudem wurden diese Abstimmungen unter starken anti-deutschen Repressalien durchgeführt.
Das alles wird heute geflissentlich verschwiegen.
So interessant und teilweise lehrreich Ihre Sendung auch war, ich habe dennoch einige historische “Patzer” feststellen müssen.
Z.B. auch die Behauptung, dass durch die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz ganz Schlesien an Polen hatte abgetreten werden müssen.
Sie, bzw. die für den Film Verantwortlichen, bekommen von mir EUR 1.000.000,- (eine Million), wenn Sie mir einen solchen Beschluss der Potsdamer Konferenz nachweisen können.
Sollten Sie jedoch im Potsdamer Protokoll den Satz lesen, “dass die endgültige Festlegung der Westgrenze Polens bis zu der Friedenskonferenz zurückgestellt werden soll”, bitte ich Sie, in künftigen Sendungen derartige Falschaussagen nicht mehr durchgehen zu lassen!
Zudem würde ich mir wünschen, dass Phoenix, als deutscher TV-Sender, deutlich macht, dass Gebietsabtrennungen und Vertreibungen von Zivilbevölkerung infolge von Kriegen bereits seit 1907 (Haager Landkriegsordnung) völkerrechts- und menschenrechtswidrig waren.