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Nun, der deutsche Historiker Manfred Alexander spricht von einer “chauvinistische Polonisierung der Minderheiten” im Osten – insbesondere der Ukrainer und Weißrussen (vgl. Alexander, Manfred: Kleine Geschichte Polens, Stuttgart 2003, 301f.). Diese wehrten sich und es kam zu einer Welle der Gewalt, die 1931/32 ihren Höhepunkt erreichte. 1929 war eine „Organisation Ukrainischer Nationalisten“ gegründet worden, die für eine Beseitigung der polnischen Herrschaft arbeitete.
Die Polonisierungspolitik verschärfte sich nach dem Tode Pilsudskis 1935 noch mehr: Ukrainer wurden aus dem Staatsdienst entfernt, orthodoxe Kirchen gesprengt. Nach der sowjetischen Propaganda sei die Rote Armee 1939 „jubelnd empfangen worden“, weil sie das Joch der polnischen „Herren“ abschüttele. (Bei der Evakuierung der Ostpolen taucht dieses Stereotyp dann wieder auf – von Seiten der polnischen Kommunisten!)