Anstößig
Über den Protest von (sozialdemokratischen) Politikern gegen eine Mitarbeit von Erika Steinbach, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen und CDU- Bundestagsabgeordnete, in den Gremien des von der Bundesregierung geplanten Dokumentationszentrums über Vertreibungen schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung:
Die Stelle des Deutschlandbeauftragten der polnischen Regierung wurde zwei Jahre lang von einem Professor eingenommen, der seine vornehmste Aufgabe darin sah, Zwietracht zu säen und Polen unablässig vor Deutschland zu warnen. Darüber hat sich kein deutscher Politiker öffentlich beschwert. Nebenbei durfte dieser Mann, Mariusz Muszynski, sogar an der Spitze einer Stiftung stehen, die das Wort “polnisch-deutsche Aussöhnung” im Namen trägt. Auch daran nahm niemand Anstoß. Nun aber finden sozialdemokratische Politiker den Gedanken unerträglich, dass die Vertriebenenvorsitzende Steinbach (CDU) im Beirat einer halbstaatlichen Dokumentationsstelle über die Vertreibungen sitzen soll. Polnischen und tschechischen Partnern, die an der Konzipierung des “sichtbaren Zeichens” beteiligt werden sollen, wäre diese Personalie nicht vermittelbar, sagen sie. Das muss sie auch nicht sein. Die von persönlicher Abneigung geprägten Einsprüche können kein Kriterium für die Nichtberufung in ein Gremium sein, das nur dank der Initiative von Frau Steinbach überhaupt ins Leben gerufen wird. Dt.
Quelle:
- “Glosse Politik”, Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) vom 31.10.2007, Ausgabe Nr. 253 / Seite 12
Claus Pichlo
15. Mai 2008 @ 15:29
Die SPD hat anscheinend wieder mal nicht mitbekommen was läuft und grämt sich vollkommen zu unrecht um die deutsch/polnische “Freundschaft”:
Die CDU (Parteileitung und Frau Steinbach) hat sich lange schon mit der polnischen Regierung geeinigt, dass Frau Steinbach den von ihr angestrebten Posten im Gremium für “Das sichtbare Zeichen” natürlich bekommt. Der polnische Staatssekretär für polnisch/deutsche Beziehungen, Herr Bartoszewski, hat nach einem Treffen mit einer offiziellen deutschen Delegation zum Thema verlautbart, dass die Deutschen in der Planung und auch personalpolitisch frei entscheiden könnten, wenn sie nicht vergessen , dass er am Ende alles bewerten würde! Damit hat Deutschland nun grünes Licht und kann das mit Polen und Tschechien verabredete Projekt nun in Angriff nehmen. Das auf diese Weise die wohlbegründeten Interessen der deutschen Vertriebenen noch Berücksichtigung finden , kann nicht erwartet werden. Jedweder Verdacht, der immer wieder von wahrscheinlich neofaschistischen Kreisen unter den Vertriebenen(Ewiggestriegen) erhoben wird, dass die Polen und andere mit der Vertreibung der Deutschen etwas zu tun haben könnten, wurde von Frau Steinbach und ihren politischen Freunden wahrscheinlich gänzlich ausgeräumt. Wie kooperativ Frau Steinbach bei diesem Thema wohl gewesen ist, wie sehr sie die Verzichtspolitik ihrer Partei und der polnischen Regierung vertritt, zeigt die außerordentliche Wertschätzung die sie bei ihrer Partei geniesst und die ihr, nach Meldung aus zuverlässigen Kreisen, den Posten einer Staatssekretärin einbringen soll. Auch Herr Bartoszewski machte bei seiner oben erwähnten Aussage einen sehr zufriedenen und fast heiteren Eindruck! Die Bedenkenträger der SPD sind mal wieder auf dem total falschen Dampfer.
C.Pichlo