Die Papstausstellung
“Wer die Wahrheit liebt und den Mut hat, seine eigenen Vorurteile zu hinterfragen, sollte sich ‘Die Papstausstellung’ im Neuen Flügel von Schloss Charlottenburg nicht entgehen lassen.” – Mit diesen Worten wirbt das “Päpstliches Komitee für Geschichtswissenschaften” für die Ausstellung über Papst Pius XII. (1939-58), die vom 23. Januar bis zum 7. März 2009 im Berliner Schloss Charlottenburg zu sehen ist. Die Ausstellung, die anlässlich seines 50. Todestags am 9. Oktober 2008 erarbeitet wurde, erhebt den Anspruch, ein “unverzerrtes Bild Eugenio Pacellis” zu zeigen.
“Pius XII. war ein mutiger Papst, der viele Juden rettete.” betonte Garry L. Krupp, der Präsident der jüdische Stiftung “Pave the Way”, im September 2008. Die 1978 gestorbene, langjährige Außenministerin Israels, Golda Meir, pries Eugenio Pacelli als wichtigen Freund des jüdischen Volkes. – Ausgelöst durch das 1963 veröffentlichte Drama “Der Stellvertreter” von Rolf Hochhuth, wurde jedoch von Kritikern das Bild eines gegenüber der Vernichtung der Juden im Dritten Reich “schweigenden Papstes” gezeichnet. Diese Papstkritik gipfelte schließlich 1999 in der Biographie des englischen Journalisten John Cornwell mit dem Titel “Pius XII. – Der Papst der geschwiegen hat”.
Eugenio Pacelli wurde 1876 in Rom geboren. 1899 wurde er zum Priester und am 13. Mai 1917 – mitten im Ersten Weltkrieg – wurde er durch Papst Benedikt XV. zum Bischof geweiht. Bereits 1916 hatte Pacelli als Friedensbotschafter des Papstes erfolglos zwischen den Parteien des Ersten Weltkrieges zu vermitteln versucht. Ein Gespräch im Juni 1917 mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. in dessen “Großen Hauptquartier” scheiterte ebenfalls – an dem Starrsinn des Kaisers.1)Wikipedia: Pius XII. – aufgerufen am 26.01.2009
1930 wird Pacelli Kardinalstaatssekretär In dieser Funktion war er am Zustandekommen des Reichskonkordats von 1933 wie auch an der 1937 veröffentlichten Enzyklika “Mit brennender Sorge” maßgeblich beteiligt.
Jenseits aller historisch oder pseudohistorisch geführten Polemik möchte die Ausstellung auf der Grundlage von Dokumenten einen wichtigen Beitrag zur sachlichen Aufklärung über eine Person beitragen, die aufgrund der dramatischen Umstände der Zeit ihres diplomatischen Wirkens (zwischen den zwei Weltkriegen als hoher diplomatischer Repräsentant und während des II. Weltkrieges und der Zeit der perversen Ausformung der Judenverfolgung in Europa als Papst) von den Medien gern plakativ als “umstritten” bezeichnet wird. Gleichzeitig soll ein Bild vermittelt werden, das die Menschlichkeit des Papstes in ihrem eigenen Wesen hervortreten lässt.2)Zenit: Papst Pius XII. in Berlin – abgerufen am 26.01.2009
Die katholische Zeitung “Die Tagespost” organisiert Anfang Februar ein Rahmenprogramm zur Ausstellung mit den Themen “Verfälschte Geschichte. Pius XII und Rolf Hochhuth. Ein Rückblick”. und “Hitlers Papst? – Ein Dialog über Pius XII”.
Für Deutschland wurde die Ausstellung neu konzipiert und trägt nun den Titel OPUS JUSTITIAE PAX – den bischöflichen Wahlspruch Eugenio Pacellis.3)Die Papstausstellung Zum ersten Mal wird auch die päpstliche Tiara (dreifache päpstliche Krone) nördlich der Alpen zu sehen sein. Nach Berlin wird die Papstaustellung vom 17. März bis zum 3. Mai nach München wandern und anschließend in die Vereinigten Staaten.
Öffnungszeiten/Eintritt:
Schloss Charlottenburg, Neuer Flügel (Säulenportal)
Spandauer Damm 10-22 | D-14059 Berlin
Tel: +49 (0)30-32 09 11
Mi – Mo von 10 bis 17 Uhr | Di geschlossen
Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €
Besucher mit der Eintrittskarte der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erhalten den ermäßigten Preis.
Weiterführende Hinweise
Potsblits: [cref papst-verurteilt-entschaedigungslose-enteignung]
Potsblits: [cref 14-maerz-1937-enzyklika-mit-brennender-sorge]
Quellen
↑1 | Wikipedia: Pius XII. – aufgerufen am 26.01.2009 |
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↑2 | Zenit: Papst Pius XII. in Berlin – abgerufen am 26.01.2009 |
↑3 | Die Papstausstellung |
Claus Pichlo
27. Januar 2009 @ 09:50
Es ist deutlich zu merken – die Heiligsprechung Pius XII. steht bevor.
Die unschönen Flecken auf der Tiara müssen weg.
Für uns Ältere ist die Diskussion über Pius XII. abgeschlossen, hundert mal aus allen Gesichtspunkten beleuchtet, abgewogen und entschieden.
Seine Vorkriegs-, seine Kriegs- und seine Nachkriegshandlungen, und vor allem seine Unterlassungen, immer wieder hin und her gewendet.
Wenn der Vatikan etwas Neues zum Thema zu bieten hat, dann soll er es auf dieser Ausstellung präsentieren, die Frage nach der Seriösität “neuer Erkenntnisse” wäre dann aber berechtigt, weil diese erst jetzt kommen. Warum wurden sie nicht damals vorgelegt, als es für den Ruf Pius XII. auf “Spitz und Knopf” stand?
Der Verdacht kommt auf, dass man auch in diesem Falle mit dem “Graswachs-Faktor” fest rechnet und nun die Zeit für die Heiligsprechung als gekommen sieht.
Dabei hätte der Vatikan doch andere Anwärter, die viel eher geeignet wären weil ihre Weste schneeweiß ist. Aber der Razinger-Papst, ein ausgewiesener Spezialist auf diesem Gebiet, wird schon ganz genau wissen was er tut.
C.Pichlo
Evamaria Lellek
6. Februar 2009 @ 21:33
Ich bin dankbar, dass endlich die Wahrheit über den von mir hochgeschätzten Papst Pius XII. ans Licht kommt. Als Berlinerin habe ich durch meine Mutter viel von ihm gehört; sie kannte ihn schon als Nuntius und war glücklich, als er dann Papst wurde. Die Unterstellungen des Herrn Hochhut sind nun endlich widerlegt.
Ich bin dankbar dafür.
Mit freundlichen Grüßen
Evamaria Lellek
Dr. G. Kottwitz
6. März 2009 @ 22:44
Bitte teilen Sie mir mit, ob die Ausstellung am Sonntag den 8. März noch bis 18.00h besichtigt werden kann Danke G,. Kottwitz
Tel 030 8516436 Fax 833 08 92